Wie geht es weiter?

…WENN ES IN DIESEM JAHR NICHT MIT EINEM AUSBILDUNGSPLATZ GEKLAPPT HAT?

Wer die Schule in diesem Jahr oder auch schon früher verlassen, aber noch keinen Ausbildungsplatz gefunden hat, muss nicht verzweifeln, denn es gibt gute Angebote, die auf den Berufsstart im nächsten Jahr vorbereiten. Die BvB, die Berufsvorbereitende Bildungsmaßnahme, unterstützt bei der Berufsorientierung und der Suche nach einem passenden Ausbildungsplatz. Und auch sonst verbergen sich hinter dem etwas sperrigen Namen weitere gute Angebote, die junge Menschen auf den Berufseinstieg vorbereiten. 

Obwohl in Südniedersachsen seit einigen Jahren die Zahl der gemeldeten Ausbildungsstellen deutlich höher liegt als die der Ausbildungsinteressierten, finden längst nicht alle Bewerberinnen und Bewerber im ersten Anlauf eine Lehrstelle.

Die Gründe, warum ein junger Mensch ohne Ausbildungsplatz bleibt, sind ganz unterschiedlich. Manchmal ist das Abschlusszeugnis nicht gut. Manchmal entsprechen die Kopfnoten nicht den Erwartungen des Arbeitgebers. Nicht selten ist die Konkurrenzsituation im Wunschberuf zu groß und naheliegende Alternativen nicht bekannt. Und häufig ist die Berufswahl noch gar nicht abgeschlossen.

Kopf hoch!

„Kopf hoch, auch wenn es im ersten Anlauf mit dem erhofften Ausbildungsberuf nicht klappt“, sagt Andrea Kroemer, Berufsberaterin in der Agentur für Arbeit Göttingen. „Kein Grund, die eigenen Träume für das Berufsleben zu begraben. Wichtig ist es, jetzt alle Möglichkeiten zu nutzen, damit es im nächsten Anlauf mit einer Ausbildung klappt“, macht die Expertin Mut. Denn Jugendliche, die keine Ausbildungsstelle gefunden oder bisher auch noch gar nicht gesucht hätten, könnten an Berufsvorbereitenden Bildungsmaßnahmen teilnehmen, abgekürzt BvB, um ihre Chancen für das kommende Jahr deutlich zu verbessern. Die Berufsberatung der Agentur für Arbeit biete die unterstützenden Maßnahmen in Göttingen, Osterode, Einbeck und Northeim an.

Mit BvB zum Ziel

Die Ziele und Möglichkeiten der BvB sind vielfältig: Sie bietet Unentschlossenen praktische Orientierung in ganz unterschiedlichen Berufsfeldern. Dies erfolgt in den Werkstätten des Bildungsträgers, insbesondere aber im Rahmen von Betriebspraktika. Konkrete Einblicke in die Betriebe sind wichtig, um sich für oder gegen ein Berufsfeld zu entscheiden und sich Schritt für Schritt dem Wunschberuf zu nähern.

Wer zwar bereits seinen Wunschberuf, jedoch noch keinen entsprechenden Ausbildungsplatz gefunden hat, wird bei der Praktikumssuche unterstützt. Denn wenn es gelingt, im Betrieb einen guten persönlichen Eindruck zu hinterlassen, kann das beim Arbeitgeber häufig zum Beispiel vermeintlich schlechte Noten wettmachen.

Schließlich zählt in der Berufswelt nicht nur die Theorie, sondern auch Motivation und Geschick. Außerdem wird den Teilnehmenden beim Bildungsträger Unterricht angeboten, um eventuell verpassten, ausbildungsrelevanten Lernstoff nachzuholen. Das hilft später in der Berufsschule, wenn auf dem Stoff aufgebaut wird.

Schließlich bietet die BvB neben Praktika und Berufsorientierung Jugendlichen ohne Schulabschluss auch die Möglichkeit, in dieser Zeit den Hauptschulabschluss nachzuholen. Und natürlich werden alle Teilnehmenden bei ihren Bewerbungsbemühungen unterstützt, denn an Formalien oder schlechter Vorbereitung auf das Vorstellungsgespräch soll die Ausbildung nicht scheitern.

Auch mit Abi

Und gut zu wissen: In Göttingen gibt es eine weitere BvB speziell für Abiturientinnen und Abiturienten sowie Studienaussteigerinnen und -aussteiger, da bei dieser Zielgruppe Ausbildung wie Studium berufliche Perspektiven darstellen.

Wer an der BvB teilnimmt, erhält neben den Fahrkosten auch Berufsausbildungsbeihilfe. Die Höhe ist abhängig von den individuellen Voraussetzungen. Die Dauer der BvB beträgt längstens zwölf Monate, die Teilnahme ist auch in Teilzeit möglich. Teilnehmende müssen die Schulpflicht erfüllt haben beziehungsweise mindestens 18 Jahre alt sein.

Kontakt aufnehmen

Wer sich für das Angebot interessiert, wendet sich einfach an seine Berufsberaterin oder seinen Berufsberater oder meldet sich für eine Beratung an: Online unter www.arbeitsagentur.de/kontakt oder telefonisch unter 0551 / 520 800. afa