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40 neue Firefighter

Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi befürchtet einen Personalmangel bei Berufsfeuerwehren in Niedersachsen: „Es fehlen aktuell knapp 800 Einsatzkräfte, mehr als 500 in Niedersachsen und mehr als 200 in Bremen bei den Berufsfeuerwehren und hauptamtlichen Wachbereitschaften“, sagte Mario Kraatz vom Fachvorstand Feuerwehr der Gewerkschaft. Die jüngsten Großfeuer in Peine, Waldbrände in der Lüneburger Heide, zahlreiche Böschungsbrände entlang der Bahnstrecken in Niedersachsen – die aktuelle Trockenheit fordere die Einsatzkräfte der Feuerwehren derzeit heftiger als in den vergangenen Jahren, so Verdi Niedersachsen.

Caritasverband Südniedersachsen e.V.

Auch in Göttingen waren es Stand Ende Juli 2022 bereits mehr als 150 Freiflächenbrände, um die sich die Freiwilligen Feuerwehren, und die Berufsfeuerwehr in diesem Jahr kümmern mussten. Im Vorjahr gab es im gleichen Zeitraum 72 Einsätze und im gesamten Jahr 2021 genau 111 Einsätze. Der Personalmangel bei den Feuerwehren betreffe laut Verdi alle Bereiche, die von den Feuerwehren gleichermaßen abgedeckt werden: den Rettungsdienst, die Leitstellen, den Feuerwehreinsatzdienst, den Katastrophenschutz und die Bereiche des vorbeugenden Brandschutzes. Auch in Göttingen ist die Berufsfeuerwehr unter anderem für den Brandschutz und die gemeinsame Leitstelle für Stadt und Landkreis Göttingen zuständig. Ist der Personalmangel auch hier bereits spürbar?

„Durch vereinzelte Personalabgänge kommt es zwangsläufig zu offenen Stellen, die dann durch externe Bewerber und Bewerberinnen aber wieder besetzt werden”, teilt Stadt-Pressesprecher Dominik Kimyon mit. Das betreffe vor allem den Bereich des abwehrenden Brandschutzes, also Löschen, Retten, Bergen.

Wie Kimyon weiter erklärt, so gilt in Niedersachsen die Regel, dass Feuerwehrbeamte bereits im Alter von 60 Jahren in den Ruhestand gehen. Deshalb stehe auch in Göttingen „in naher Zukunft eine Vielzahl an Altersabgängen” bei der Berufsfeuerwehr an. Die geburtenstarken Jahrgänge erreichen dann die Altersgrenze. Kimyon weiter: „hier hat die Stadt zeitnah reagiert und bereits im Februar entsprechenden Nachwuchs eingestellt.” Weitere Nachwuchskräfte folgen im November, sodass dann insgesamt 40 Anwärterinnen und Anwärter in Ausbildung sein werden. Das Auswahlverfahren ist bereits abgeschlossen, die zukünftigen Brandschützer sind ausgewählt.

Verdi hatte bereits im vergangenen Jahr eine Einstellungs- und Ausbildungsoffensive bei den Feuerwehren gefordert. Denn nach Angaben der Gewerkschaft fehlen bis zum Jahr 2025 bundesweit rund 5000 Einsatzkräfte. „Es darf nicht vorkommen, dass der Sicherheitstrupp bei Einsätzen unter Atemschutz nicht zur Verfügung steht“, so Kraatz weiter. Er fordert zudem, die Personalstärke eines löschzuges zu erhöhen. Bei der Berufsfeuerwehr Göttingen arbeiten drei Wachabteilungen abwechselnd im 24-Stunden-Dienst. Insgesamt sind dort 95 Einsatzkräfte für den Rettungsdienst und abwehrenden Brandschutz verfügbar.

Derzeit gibt es nach Aussagen der Stadtverwaltung noch kein Nachwuchsproblem. „Tatsächlich ist die zahl der Bewerber höher als die jeweils zur Verfügung stehenden Ausbildungsplätze und Planstellen“, so Kimyon. Deshalb seien aktuell auch keine gezielten Maßnahmen zur Nachwuchsgewinnung nötig. bib

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