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Arbeitswelten
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Azubis für einen Beruf mit Zukunft gesucht!

In der Göttinger Innenstadt hat der letzte Fleischer zugemacht – der Personalmangel, der sich durch alle Handwerksberufe zieht, hat dafür gesorgt. Auch Wurst- und Schinkenproduzent Börner-Eisenacher in Grone hat Schwierigkeiten, Nachwuchs einzustellen. Aber die Absatzzahlen sind gut, wie Geschäftsführer Benjamin Krieft mitteilt.

„Wir haben aktuell eine gute Personaldecke, aber wir haben große Nachwuchssorgen“, erklärt Krieft. In diesem Jahr habe die Firma keine Fleischer- oder lebensmitteltechnikerazubis im gewerblichen Bereich, also in der Produktion, einstellen können – „das bereitet uns Sorgen“. Das sei schwierig, da man auch eine Altersstruktur im bestehenden Personal hat, „und man muss auch in die zukunft blicken“. Soll heißen: Wenn Mitarbeiter aus Altersgründen ausscheiden, fehlt der Nachwuchs, der ihren Platz einnimmt. Im kaufmännischen Bereich sehe die Auszubildendensituation aber gut aus, „da können wir einstellen“, sagt Krieft.

Handwerk und Politik seien gefragt, um nicht nur den Fleischerberuf, sondern alle Handwerksberufe attraktiver zu gestalten. Doch wie soll das gehen? Krieft überlegt lange, bevor er antwortet: „Das ist schwierig. Man muss genau aufzeigen, welche Chancen aus einer Ausbildung hervorgehen und genau erklären, was der Beruf alles beinhaltet.“ Das ganze Handwerk sei gefragt, an die Mentalität der jüngeren Generation heranzukommen. „Wir müssen besser deren Sprache sprechen, auch wir müssen uns ein Stück weit ändern, um gute Mitarbeiter zu finden“, meint er.

„Das Bild vom blutverschmierten Kittel ist falsch“

„Das Bild vom blutverschmierten Kittel ist falsch“, sagt Krieft. Das Tier wird von einem Schlachter zerteilt. Börner-Eisenacher arbeite in der Produktion komplett messerfrei: „Wir beziehen die Teilstücke von Schlacht- und Zerlegebetrieben so, dass wir das hochwertige Lebensmittel Fleisch weiter veredeln.“ Und dieser Vorgang komme bei Börner-Eisenacher ohne Messereinsatz aus.

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Das Fleischereisterben in der Göttinger Innenstadt sei „bedauerlich“, meint Krieft. „Ich finde, es ist ein tolles, traditionelles Handwerk. Und es macht Spaß, bei einem solchen Betrieb einzukaufen.“ zudem sehe man, dass es im Eichsfeld und auf den umliegenden Dörfern noch funktioniere. zudem sei das Wegbrechen der Fleischereien kein reines Göttinger Problem: „Man findet in Norddeutschland immer weniger Fleischereifachläden“, weiß Krieft.

Ein Beruf mit Zukunft

„Wir hier, insbesondere mit dem Eichsfeld, sind da noch ganz gut aufgestellt.“ Trotzdem sei es tragisch, dass es keine Fleischerei mehr in der Innenstadt gebe. „Heinrich Heine hat einmal gesagt, Göttingen ist bekannt für die Universität und gute Wurst“, zitiert der Geschäftsführer. Er hoff t darauf, dass das Handwerk des Fleischers nicht ausstirbt. „Wenn ich Nachwuchs hätte, der mit der Schule fertig wäre, würde ich ihm raten, eine handwerkliche Ausbildung zu beginnen.“

Denn es ist ein Beruf mit Zukunft, die Umsätze und vor allem der Absatz seien bei Börner-Eisenacher im Vergleich zum Vorjahr gestiegen – und der Absatz trotz höherer Verkaufspreise der Produkte. Aufgrund der gestiegenen Kosten für Energie, Rohstoff e und Verpackungsmaterialen habe auch der Göttinger Wurstproduzent die Preise erhöhen müssen. „Uns freut, dass wir trotz der Erhöhung der Preise ein Absatzplus feststellen“, sagt Krieft. Eine weitere Erkenntnis sei, dass das Interesse an mehr Tierwohl weiterhin Bestand habe, „Bio gibt Endverbrauchern Vertrauen“, ergänzt er. Man stelle aber auch fest, dass neue Produkte bei Endkunden derzeit nicht so gut ankommen – etwas Neues zu probieren, sei momentan wohl auch wegen der Inflation und des Drucks in den Haushaltskassen eher nicht gefragt. Dennoch nehme das Tierwohl bei den Verbrauchern einen hohen Stellenwert ein. TC
  

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